Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker Teil I: Aufgaben und Alltag

In unserer Interviewreihe wollen wir gern unsere Mitarbeiter und Auszubildenden zu Wort kommen lassen, um auch die Menschen hinter Mayer Feintechnik zu zeigen und vorzustellen. Dieses Mal ist Jonas Kluge an der Reihe, der sich bereits im 2. Lehrjahr seiner Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker in unserer Fräserei befindet. Im Interview spricht er über seinen Einstieg bei Mayer Feintechnik, seine Aufgaben und seine beruflichen Zukunftspläne.

  1. Jonas, erzähl‘ mit etwas über Dich: Du bist Auszubildender zum Zerspanungsmechaniker bei Mayer Feintechnik? In welchem Lehrjahr befindest Du Dich und was sind deine Aufgaben – speziell eines Zerspanungsmechanikers in der Ausbildung? Was macht ein Zerspanungsmechaniker genau?

Angefangen habe ich eigentlich mit einem Jahrespraktikum – dann hat sich auch irgendwann die Frage für mich gestellt: Wie sieht das aus mit einer Ausbildung?

Wieso – noch mal dazwischen – wieso ein Jahrespraktikum? Aus welchen Gründen hast Du ein Jahrespraktikum gemacht? Was war der Grund für ein Jahrespraktikum – nach der Schule?

Das war eine Schule, bei der es mehr oder weniger darum ging, herauszufinden: Wo liegen meine Stärken, Schwächen? Und dann wurden Bewerbungen geschrieben für ein Praktikum – damit man in viele Firmen reinkommt. Und es wird dann geschaut, dass man viele Chancen bekommt, in dem Beruf, in dem man ganz gerne arbeiten möchte. Und so habe ich angefangen zu suchen: ein paar Firmen rausgesucht und Bewerbungen geschrieben – und auch im Internet nachgeschaut.

Hast Du da eher überregional geschaut oder schon speziell in der regionalen Umgebung?

Schon eher in Göttingen und im Umkreis von 50 km höchstes.

Und nach welcher Branche hast Du geschaut?

Na schon Industrie. Meine eigentlichen Berufsthemen waren Zerspanungsmechaniker, Industrie oder Feinwerk. Einen Beruf davon wollte ich eigentlich schon immer ergreifen und nach den Kriterien habe ich dann geschaut: wer bildet aus oder überhaupt, wen es erst einmal gibt.

Und wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich gar nicht mehr ganz genau, wie ich auf Mayer Feintechnik gekommen bin. Ja, das waren viele und …

Aber das ist eine interessante Antwort, denn die Frage interessiert mich definitiv.

Ja, das waren wirklich viele, die ich mir angeguckt habe und dann habe ich mir Adressen rausgeschrieben, für die ich dann Bewerbungen vorbereitet habe.

Wo hast Du gesucht? Im Internet?

Internet – ausschließlich. Das geht ja ganz schnell an sich. Und wie ich auf Mayer Feintechnik gekommen bin, weiß ich nicht mehr. Ich kann mich wirklich nicht mehr daran erinnern. Ich habe ca. 16 Bewerbungen geschrieben und hier wurde ich sofort angenommen – Praktikum auf jeden Fall und dann gleich einen Rückruf gehabt. Herr Lembke war super freundlich am Telefon gewesen und dann war das erstmal für drei Wochen angelegt, das Praktikum. Man weiß ja nie, wo man hinkommt, wenn man ehrlich ist. Und auf Wunsch wurde das Praktikum dann verlängert – für den Rest des Jahres.

War das ein Wunsch von Dir oder von Mayer Feintechnik?

Ich denke, das war schon beidseitig. Es ging dann auch in Richtung Ausbildung und ich habe natürlich auch nachgefragt. Da hieß es immer: Wir wollen ganz gerne, aber bis zu diesem Zeitpunkt gab es noch nicht den richtigen Schritt dazu. Als ich dann hier war, habe ich häufiger mal nachgefragt und gesagt: Es muss auch was werden, wenn ich jetzt hier bleibe – sonst wäre es für mich verschwendete Zeit gewesen. Das wäre sehr ärgerlich gewesen, da ich jetzt auch schon 22 bin – wäre alles noch später geworden. Und dann hat es glücklicherweise doch geklappt. So kam es dann dazu.

Wie lang bist Du jetzt schon bei Mayer Feintechnik?

Das Praktikum dauerte ca. 9 oder 10 Monate – also knapp ein Jahr. Jetzt bin ich im 2. Lehrjahr – also bin ich jetzt um die 2 Jahre hier bei Mayer Feintechnik.

  1. Beschreibe mir doch bitte einen typischen Arbeitsalltag – wenn es einen solchen überhaupt gibt. Vielleicht gibt es den ja auch gar nicht.

Einen typischen Tagesablauf gibt es eigentlich nicht. Es gibt bestimmte Werkstücke, die kommen immer mal wieder. Da ist der Ablauf schon Routine. Aber abgesehen davon ist nichts Routine. Es ist sehr vielfältig.

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Gefällt dir das?

Ja! Das ist echt gut, sehr angenehm. Klar, die Routinesachen gehören auch dazu, aber irgendwann kann man die und die gehören mit dazu.

Wann fängst Du morgens an? Wie geht es dann weiter – nach Arbeitsbeginn?

7.00 Uhr beginnt mein Tag. Darauf haben wir uns jetzt geeinigt – früher habe ich 6.00 Uhr morgens begonnen.

Oh, das ist früh …

Das fand ich aber besser – ich bin Frühaufsteher. Selten kommt es vor, dass schon was eingerichtet ist an der Maschine – deshalb erkundige ich mich bei meinem Meister, was anliegt. Er sagt mir dann, was zu tun ist – das und das hat Priorität – damit fangen wir an. Wenn ich den Fertigungsprozess schon kenne, probiere ich mich selbst dran – soweit wie ich komme, stelle und richte die Maschine komplett ein und wenn ich mir sicher bin, hole ich meinen Meister, nur um quasi das erste Teil zu fertigen – das er noch mal kontrolliert: Ist alles sicher? Habe ich eventuell doch was übersehen? Also wegen der Sicherheit … und wenn alles soweit klar ist, gehe ich in die Produktion.

Herr Lembke, Dein Ausbilder hat mir das schon verraten: Ihr seid definitiv in die Produktion mit eingebunden – also auch für den Kunden zu arbeiten, ihr nicht nur irgendwelche Lehr- bzw. Übungsstücke herstellt. Hierfür musst Du sicherlich auch sehr anpassungsfähig sein: Termindruck beispielsweise – wird dieser schon an weitergegeben?

Also nur langsam – noch nicht so wirklich – finde ich.

Also Ihr habt Zeit?

Ja. Man gibt uns schon die Zeit, die wir brauchen und klar kommt auch mal ein Spruch. Aber das ist ja auch richtig, aber das gehört ja auch zum Arbeitsleben dazu. Das ist ganz normal. Das ist aber wirklich angenehm, dass man im 1. Lehrjahr bzw. in den ersten 1 ½ Jahren langsam herangeführt wird und nicht gleich unter dem vollen Stress steht. Aber das muss auch kommen. Das ist klar – anders lernt man es nicht.

Einige Einblicke in die Ausbildung habe ich nun schon erhalten. Wenn man sich für den Beruf des Zerspanungsmechanikers entscheidet, muss man sich für eine Fachrichtung entscheiden: Drehen oder Fräsen. Wofür hast Du Dich entschieden?

Ich habe mich für das Fräsen entschieden.

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Aber man muss schon beide Fachrichtungen beherrschen, oder?

Ja, das ist ja für die Ausbildung wichtig. An sich ist das eine mentale Entscheidung, wie man da herangeht. Ich war aber von Beginn an in der Fräserei und war selten in Werk 1, in dem hauptsächlich gedreht wird. Ich bin hier eingearbeitet worden, habe die Leute alle kennengelernt und so stand mein Entschluss zu Ausbildungsbeginn fest.

Für die Ausbildung ist vor allem ganz wichtig, beide Fachrichtungen ausüben zu können – gerade bei den Zwischenprüfungen muss man möglicherweise ein Frästeil und zwei Drehteile herstellen – also es wird beides drankommen. Für die Schule ist es ebenfalls wichtig.

  1. Wir hatten ja schon kurz darüber gesprochen: Du kannst Dich nicht mehr wirklich daran erinnern, wie Du auf Mayer Feintechnik aufmerksam geworden bist. Du hast gesagt, Du hast ausschließlich im Internet gesucht und hast mögliche Unternehmen sicher über Google gefunden. Wonach hast Du gesucht?

Zerspanungsmechaniker, Raum Göttingen – glaube ich. Ich bin davon ausgegangen, dass fast jedes Unternehmen Praktikanten sucht.

Das beantwortet mir quasi schon meine Frage, ob Du Mayer Feintechnik zuvor schon kanntest? Obwohl Du Dich für diesen Beruf interessiert hast, war Dir Mayer Feintechnik nicht bekannt?

Nein, ehrlich gesagt, kannte ich Mayer Feintechnik gar nicht. Auch wenn ich gefragt wurde: „Wo machst Du jetzt Deine Ausbildung?“ „Bei Mayer Feintechnik“ … war die Antwort: „Wo?“

  1. Und was hat letztendlich dazu geführt, dass Du bei Mayer Feintechnik Dein Praktikum begonnen hast?

Mayer Feintechnik hat sich sehr schnell zurückgemeldet – muss ich echt betonen – ich glaube innerhalb von 3 Tagen. Das war echt schnell! Ich habe mit Herrn Lembke – meinem jetzigen Ausbilder – telefoniert. Er ist super sympathisch am Telefon gewesen. Er hat auch gleich gesagt: „Wir können gleich anfangen, kommste einfach rum.“

Ich hätte ja auch einfach abbrechen können. Das wäre ja auch nicht das Problem gewesen – sieht zwar ein bisschen doof aus. Auch gleich am ersten Tag ist mir eine Panne passiert: Ich kam erst mal zu spät – viel zu spät.

Verschlafen?

Nein, ich dachte: Göttingen, da kenne ich mich aus, nimmste Google Maps und dann fährste einfach hin. Leider ging Google Maps an dem Tag nicht. Ich wusste noch, dass Mayer Feintechnik im Industriegebiet ist, aber ich kam nicht mehr drauf. Dann war ich so sauer und bin nach Hause gefahren und habe mir das ausgedruckt. Und dann habe ich erstmal bei Mayer angerufen und meinte: „Es gibt da so Komplikationen.“

Da hätte Herr Lembke ja auch sagen können: „Was‘n das für eine Pfeife?“ Aber nein, er war ganz ruhig und meinte: „Nur die Ruhe.“ Ich solle noch einen Kaffee trinken und dann ganz in Ruhe wiederkommen. Mir war das so unangenehm. Aber als ich dann hier her gekommen bin, hat mich Herr Lembke gleich empfangen mit einem strahlenden Lächeln. Mir war das persönlich sehr peinlich. Er hat mir dann erst mal alles ganz normal gezeigt und hat das ganz klar weggesteckt.

Aber das ist doch ein guter Einstieg … Bei Mayer Feintechnik sind Menschen wichtig

Ja, hier so anzufangen, war – trotz der peinlichen Panne – einfach angenehm. Da will man eigentlich auch gar nicht mehr weg. Der Rest hat auch gepasst: Die Mitarbeiter sind freundlich, man wurde direkt gefragt und gleich integriert, gleich gelacht – also wunderbar.

Den Entschluss kann ich so sehr gut verstehen.

Ja, auf jeden Fall.

  1. Gab es dann einen typischen Bewerbungsprozess? Gab es nicht, oder?

Nein, gar nicht. Auch Zeugnisse waren erst mal nicht so wichtig. Ich habe dann mein letztes Zeugnis zwar abgegeben, aber das war jetzt gar nicht so relevant. Praktikum stand eigentlich schon vorher fest, dass ich das hier mache.

Ich hatte und habe immer noch wirklich Lust dazu, den Job zu erlernen und Initiative ergriffen bzw. gezeigt und so zu dem Entschluss, auszubilden, auch beigetragen. Ich glaube, dass es auch daran lag.

Toll auch, dass so etwas auch gesehen wird und wichtig ist: Neugier, Lust und …

Das wollte ich auch gerade sagen: Das ist ein ganz großer Charaktervorteil, dass man da auch mal sagt: Zeugnisse sind schön und gut, aber es gibt welche, die sind „strohdoof“, aber die können eben auswendig lernen und gehen mit einem 2,1 Abitur nach Hause und können am Ende trotzdem nichts. Dann gibt es welche, die sind in der Schule nicht das Wahre, aber wollen arbeiten und kriegen das super gut hin. Da ist immer der persönliche Eindruck ganz wichtig und das ist – soweit ich weiß – auch der Gedanke meines Ausbilders.

Wenn Ihr mehr über die Ausbildung bei Mayer Feintechnik wissen wollt, könnt Ihr das Interview hier weiterlesen.