Herr Lembke, unser Werkstattleiter in der Fräserei spricht im zweiten Teil seines Interviews über den Bewerbungsprozess für potentielle bzw. angehende Zerspanungsmechaniker und spricht auch darüber, was er von seinen Schützlingen erwartet. Darüber hinaus geht es auch darum, wie die Ausbildung bei Mayer Feintechnik aufgebaut ist. Ein hochmoderner Maschinenpark ist bei uns ebenso selbstverständlich wie individuelle Unterstützung bei berufllichen und persönlichen Fragen. Wir sind ein Familienunternehmen. ?
- Sie und Ihre Auszubildenden arbeiten hier zwar mit einem hochmodernen Maschinenpark, aber auch noch mit Maschinen „älteren“ Semesters? Was ist der Hintergrund? Was sollen Sie am Ende Ihrer Ausbildung unbedingt wissen?
Zum Ausbildungsprogramm gehören selbstverständlich auch die Vermittlung der Basics, wie Hören und Fühlen. Das sind die Grundlagen und gehören auch immer eng mit der Problemerkennung zusammen – hierfür wollen wir unsere Azubis selbstverständlich auch optimal ausbilden.
Mit den hochmodernen Maschinen ist selbstverständlich ein effizienteres Arbeiten möglich und macht Mayer letztendlich auch aus – deshalb dürfen unsere Auszubildenden auch bereits im ersten Lehrjahr an die großen Maschinen. Hierzu gehört selbstverständlich auch das Einrichten und Programmieren dieser Maschinen, zumal sie auch ihr Zwischenprüfungswerkstück – das mit 40 Prozent in die Note miteinfließt – selbständig herstellen müssen.
Klar ist, dass wir uns bei bestehenden Schwächen sehr darum bemühen, diese auszugleichen und stehen so auch immer im engen Kontakt mit der Berufsschule. Uns ist es wichtig, frühzeitig einzugreifen, um unsere Azubis optimal für die Berufswelt vorzubereiten. Dabei lerne ich als Ausbilder stets auch dazu.
Ziel der Ausbildung ist es, die Auszubildenden an der Maschine zu integrieren. Der heutige Geselle nimmt die Maschine in Produktion, richtet sie also ein, bedient sie und bearbeitet das Werkteil auch nach. Ein Zerspanungsmechaniker arbeitet heute viel effizienter als früher, denn wo früher 3 Leute – vom Facharbeiter, über den Maschinenbediener bis hin zur Nachbearbeitung – eine Maschine bedient haben, deckt ein Zerspanungsmechaniker heutzutage alle drei Felder ab. Dennoch ist es uns wichtig, dass unsere Auszubildenden alle 3 Phasen der Produktion einzeln durchlaufen, was an den „älteren“ Maschinen nachempfunden werden kann. Wichtig ist uns, dass unsere Azubis verstehen, was ihnen die Maschine letztendlich auch abnimmt und welche einzelnen Arbeitsschritte dahinter stecken. Am Ende der Ausbildung sollen unsere Auszubildenden die individuellen Fertigungsprozesse bei Mayer Feintechnik nicht nur verstehen, sondern in der Lage sein, diese auch für unsere Kunden zufriedenstellend umzusetzen. Wir richten die Ausbildung unserer Azubis in erster Linie an die individuellen Bedürfnisse von Mayer Feintechnik aus, um sie nach der Abschlussprüfung auch als Mitarbeiter zu übernehmen.
- Sie sind schon sehr lang dabei: Wie hat sich der Beruf im Laufe der Jahre verändert? Welche Eigenschaften sollte man für die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker erfüllen? Welche Anforderungen stellen Sie an Ihre Auszubildenden?
Über die Veränderungen im Laufe der Zeit haben wir ja bereits gesprochen. Automation und Effizienz sind hier ganz klar an erster Stelle zu nennen.
Wissen Sie – uns ist das persönliche Gespräch wichtig. Erst hieraus entwickelt sich ein Gefühl für den Menschen hinter einer Bewerbung. Uns ist ein gutes Gefühl wichtiger als Schulnoten. Ehrgeiz, Offenheit und vor allem Interesse sind für uns ausschlaggebendere Eigenschaften, die nicht nur ein Azubi mitbringen muss, sondern jeder Bewerber, der bei Mayer Feintechnik arbeiten möchte. Fachlich weiterbilden können sich Mitarbeiter bei uns immer – Lehrgänge und Weiterbildungen sind bei Mayer Feintechnik kein Problem. Wichtig ist uns, dass der neue Kollege oder der Auszubildende zu uns menschlich passt und immer neugierig bleibt. Wir haben hier bei Mayer Feintechnik immer ein offenes Ohr und bieten individuelle sowie gezielte Unterstützung an.
- Wie ist die Ausbildung aufgebaut? Was ist Ihnen besonders wichtig, Ihren Auszubildenden zu vermitteln? Was sollen Sie am Ende Ihrer Ausbildung unbedingt wissen?
Zunächst einmal existiert ein Ausbildungsrahmenplan der Industrie- und Handelskammer, an den wir uns halten und der uns ein Grundgerüst der Ausbildung gibt. Unsere Auszubildenden begleiten uns stets in der Praxis und arbeiten auch an echten Fertigungsaufträgen mit, die letztlich auch an unsere Kunden verkauft werden. Wir legen großen Wert darauf, unsere Auszubildenden von Beginn an in den echten Fertigungsprozess zu integrieren. Zum Alltag gehört aber eben auch Zeit- und Qualitätsdruck, den wir auch vermitteln müssen – aber selbstverständlich dem jeweiligen Ausbildungslevel stets Rechnung tragen. Ich, aber auch unsere erfahrenen Mitarbeiter stehen unseren Azubis dabei immer unterstützend und helfend zur Seite. Wir sind auch immer bemüht, die Neugier aufrechtzuhalten und fungieren so gleichzeitig auch als Motivationstrainer.
- Wie läuft ein typischer Bewerbungsprozess bei Ihnen ab?
Einen typischen Bewerbungsprozess gibt es bei uns nicht. Wir lernen die Menschen gern sofort kennen, die sich bei uns bewerben. Ruft ein Interessent an, bitte ich in der Regel, einfach mal vorbeizukommen, um sich zwanglos auch selbst einen Eindruck zu verschaffen. Zeugnisse usw. können später nachgereicht werden. Ich denke, so können sich beide Seiten bereits einen ersten Eindruck verschaffen und die Atmosphäre ist so auch einfach lockerer. Hier sehen wir auch gleich, wie offen und interessiert ein Bewerber wirklich ist.
Letztes Jahr im Oktober haben wir auch an der „Nacht der Bewerber“ hier in Göttingen teilgenommen – eine Veranstaltung der Volksbank Göttingen, bei der wir uns als Ausbildungsbetrieb vorgestellt haben. Unsere beiden Azubis waren bei dieser Veranstaltung selbst dabei, um glaubhaft und auf Augenhöhe von ihren Erfahrungen zu berichten.
- Was wünschen Sie sich für die Zukunft für Mayer Feintechnik?
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass sich die Wege verkürzen und wir alles unter einem Dach vereinigen können. Im Moment arbeiten wir noch an drei Standorten – so ist es manchmal komplizierter mit der Kommunikation. Die Prognosen stehen gut.
- Was gefällt Ihnen an Ihrem Job bei Mayer Feintechnik am besten?
Am meisten gefällt mir an meinem Job bei Mayer, dass ich mich hier beruflich verwirklichen kann. Die Geschäftsleitung ist sehr aufgeschlossen und unterstützt immer bei Bedarf. Es ist gewünscht, innovativ zu sein und durch die flachen Hierarchien werden wir in Entscheidungsprozesse frühzeitig eingebunden. Das sehe ich als einen der größten Vorteile bei Mayer.
- Eine persönliche Frage: Sprechen Sie mit Freunden oder Bekannten über Ihre Arbeit bei Mayer Feintechnik? Würden Sie andere ermutigen, sich bei Mayer Feintechnik zu bewerben?
Natürlich spreche ich mit Familie, Freunden und Bekannten über meine Arbeit hier bei Mayer Feintechnik. Und auf jeden Fall ermutige ich andere, sich bei Mayer zu bewerben – sofern ich denke, dass ihnen die Arbeit bei Mayer Feintechnik liegt, sie hierfür ein deutliches Interesse zeigen und auch menschlich zu uns passen.
- Hier schließt sich nahtlos meine letzte Frage an: Würden Sie sich erneut dafür entscheiden, bei Mayer Feintechnik zu arbeiten? Was macht das Arbeiten hier besonders? Wie ist die Stimmung bei Mayer Feintechnik?
Ein ganz klares JA. Die Geschäftsführung ist innovativ, technikbegeistert und verfügt über eine ausgeprägte Menschenkenntnis. Darüber hinaus ist mein Chef – Herr Neuschulz – nah am Mitarbeiter dran. Er zeigt immer großes Verständnis und insgesamt sind wir bei Mayer Feintechnik immer bemüht, Gespräche zu führen, um so auch Missverständnisse oder Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Letzten Endes wandeln sich diese aber immer auch in etwas Positives.
Herr Lembke – das ist ein schönes Schlusswort!
Teil 1 des Interviews könnt ihr hier nachlesen.